Mittwoch, 23. September 2015

Route des Lagunes



Lagunenroute

Am Sonntagmittag starten wir zusammen mit Brigitte, Daniel und ihrem Toyota mit Kabine zum Salzsee de Uyuni. Wir haben beschlossen, die Lagunenroute gemeinsam zu fahren. Endlich sehe ich den grössten Salzsee der Erde. Ich sehe ihn nicht nur, nein, wir fahren mit unserem Sopi darauf. Wie oft haben wir davon gesprochen? Ein wirklich bewegender Moment. Natürlich machen wir vier dann auch die obligaten Fotos...
Nach einem kurzen Besuch auf der sehr touristischen Insel Incauasi, fahren wir zu unserem Nachtlager auf der "Isla Pescado". Einsam ruhig und traumhaft schön.





















Am nächsten Tag geht es via Salar, San Juan weiter Richtung Lagunen. Die Route ist schlecht und technisch sehr anspruchvoll. Nach einem Nachtlager, irgendwo im Nichts, erreichen wir die erste Lagune. "Laguna Cañapa". Wow, wunderschön, diese Farben und vor allem die vielen Flamingos. Die Kameras werden gezückt! Weiter gehts auf der beschwerlichen Piste mit vielen Wellblechabschnitten. Wir kommen nur langsam voran. Teilweise führt die Route über Höhen von 4700m ü.Meer. Die Landschaft ist ein Traum und erinnert uns immer wieder an unsere Tibet-Reise. Eine weitere Nacht verbringen wir beim "Arbol de Piedra". Am Mittag des Folgetages erreichen wir dann die grösste Lagune, die "Colorada". Die Bilder sprechen Bände...






























Bei einem Mirador zeigt uns Anne-Lise ihren Outdoor-Schlafplatz vom Jahre 1996. Sie war damals praktisch alleine hier. Jetzt reiht sich Jeep an Jeep...Sitzen in einem wohl auch Isabelle und Päddy? Der Zufall will es, dass die beiden zur gleichen Zeit wie wir auf der Lagunenroute unterwegs sind. Leider konnten sie uns vor unserer Abfahrt nicht mehr genau über ihre Pläne informieren. Na ja, Sopi erkennen sie ja auf jeden Fall!! Wir übernachten auf der Halbinsel und können dort ganz nach an die Flamingos ran. Teilweise sind über 25 Jeeps auf dem Parkplatz. Leider schreit es aus keinem "Halloooo, wir sind da!" Nach einem ausgiebigen Spaziergang sitzen wir zu viert bei einem feinen Rotwein und einer Foie Gras im Sopi und lassen es uns gut gehen. Herzlichen Dank Brigitte und Daniel für die Spende:-) So nach 18 Uhr sind alle Jeeps weg, und wir sind ganz alleine. Am Morgen früh, fragt uns ein Mann, der aus einem ankommenden Wagen aussteigt, wem der Landrover gehört. Ein weiterer Sopi-Bewunderer, denken wir. Es stellt sich dann heraus, dass er der Chef der Landroververtretung in Santiago de Chile ist. Anne-Lise hatte bezüglich dem Sopi-Service im November bereits Kontakt mit dieser Garage. Er gibt uns seinen Namen und seine Telefonnummer, damit wir ihn auf jeden Fall kontaktieren, wenn wir in Santiago sind. Unglaublich!!!

Geysir Sol de Mañana
 
Da wir bezüglich der Ausreise aus Bolivien widersprüchliche Informationen erhalten haben, fahren wir zur Sicherheit den Zoll in der Nähe des Geysir Sol de Manana an. Dabei passieren wir erstmals die Höhe von 5000m ü.M. Es stellt sich dann tatsächlich heraus, dass wir unsere Autos dort "ausreisen" lassen müssen. Die Formalitäten für uns sind dann erst beim Grenzübertritt in Hito Cajon zu erledigen. Speziell! Das Prozedere dauert aber nur grad 30 Minuten für beide Fahrzeuge. Der Zöllner will in unsere Kabine schauen. Er tritt ein und öffnet auch diverse Türchen. Plötzlich entdeckt er einen schwarzen Plastic und fragt, was das ist. Zigarren! Oh, puro (echte)?? Si Senor, quiere uno? Er wählt sich dann jene mit dem Bild von Anne-Lise aus, ohne es zu realisieren natürlich. Ab diesem Moment geht alles blitzschnell;-) Wir fahren gemütlich zum Geysir, wo es nach faulen Eiern stinkt. 





Im Anschluss geht es zu den "Aguas Termales Polques". Es herrscht ein grosser Rummel, und in dem kleinen Bassin mit dem bis zu 40 Grad warmen Wasser tummeln sich sicher 30 Personen. Wir haben Zeit, bis alle weg sind. Um 15 Uhr höcklen wir vier dann ganz alleine im Wasser. Oh, tut das gut! Nach ca. einer Stunde gesellen sich noch 5 Männer, Tourguides, zu uns. Wir plaudern. Da Anne-Lise von ihrer Pensionierung erzählt, fragen sie dann auch nach dem Alter. AL lässt sie raten...75! Oh, wird der jetzt gleich ersäuft, oder bekommt er noch eine Chance? Anne-Lise meint dann ganz spontan:"Ich verstehe, du siehst ja nur meinen Kopf, der Rest ist unter Wasser...!" Der Spruch des Jahres. Wir krümmen uns alle vor Lachen.


 
Familientreffen

Am Morgen früh kommen wir uns vor wie an der Autobahn. Bereits vor sieben Uhr rast ein Jeep nach dem andern an unserem Stellplatz vorbei. "Anne-Lise, ich muss aufstehen, Isa und Päddy sind sicher dabei!!!" Schwupps aus dem Bett gesprungen, anziehen, die Haare richten...Es klopft...HaHa, das ist AL, die mich reinlegt:-) Doch, nur einige Minuten später, klopft es tatsächlich und der " Bündner" steht vor der Tür. Natürlich kommt auch Isabelle dahergelaufen. Wir umarmen uns herzlich und hüpfen vor Freude herum. AL grüsst freudig aus dem warmen Bettchen. Fürs Foto steht sie dann auf...
Die beiden haben nur eine halbe Stunde Zeit. Kein Problem, wir sind ja sicher zwei Tage zusammen in San Pedro de Atacama.

Lagunas Verde y Blanca-San Pedro de Atacama

Dann weiter zur Laguna Blanca. Da zeigt uns AL wiedermal eines ihrer Schlafplätzchen...Schon verrückt, wie sich das alles verändert hat in 20 Jahren! Wir fahren dann noch zur Laguna Verde, die ihrem Namen alle Ehre macht. Allerdings ist sie nur während der Mittagszeit so grün. So, das wars mit den Lagunen. Wir fahren die letzten Kilometer Piste, bis wir dann die Teerstrasse nach San Pedro de Atacama erreichen. Die Abfahrt ist imposant. Wir steigen rund 2000m ab. Ein Reisebus überholt kurz vor der Kurve trotz doppelter Sicherheitslinie. Willkommen in der Zivilisation!
Die Zollformalitäten müssen wir in San Pedro machen. Da wird Sopi nach Frischprodukten untersucht. Die Chilenen sind da ja etwas speziell...Die beiden Äpfel essen wir noch schnell. Den Sack mit einigen Zwiebeln nimmt er uns ab. "En Guete" bei der Zwiebelsuppe! Unsere beiden Tabakpfeifen nimmt er zur Kenntnis. Was ihn aber misstrauisch macht, weil er es nicht kennt, ist die kleine afrikanische Pfeife in Form eines Knochens...AL erklärt dann alles und wir können offiziell in Chile einreisen.
















Wir nisten uns im Camping " Los Perales" ein und trinken erstmal mit Brigitte und Dani ein kühles Bier. Verdient, denn wir haben die Lagunenroute gemeistert! Am Abend essen wir noch gemütlich zusammen. Unser gemeinsames Abenteuer endet in San Pedro. Die beiden fahren Richtung Süden und wir nochmals hoch nach Uyuni. Es war toll mit euch, herzlichen Dank und weiterhin schöne Reise!















Mit Isa und Päddy machen wir für den nächsten Tag ab. Wir treffen sie dann aber zufällig im Dorf und tauschen schon mal einen ersten Teil an Erlebnissen aus. Der gemeinsame Abend wird dann wunderschön und lustig. Vielleicht treffen wir uns ja im November in Santiago de Chile wieder. Hebed Sorg!!!
Wir haben beschlossen noch einen Tag anzuhängen und erst am Montagmorgen zurück nach Uyuni zu fahren. So geniessen wir noch San Pedro, stellen einen Post rein, essen etwas Feines und rauchen zum Abschluss vor unserem Sopi noch eine Zigarre. Brigitte und Dani kommen dann auch noch dazu. Der Abschied ist sehr herzlich und wir hoffen auf ein Wiedersehen.
















Zurück in Uyuni

Wir fahren morgens um sieben los. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Dank der Teerstrasse kommen wir super voran. Die Ausreise in Ollagüe (Chile) geht, nachdem die Beamten dann endlich aufgetaucht sind, recht zügig. Auch auf bolivianischer Seite geht es ohne Probleme. Der Zöllner ist froh, dass wir ihm für Sopi das Dokument aus Villazon geben. So kann er nur abschreiben. Bis San Cristobal ist die Piste in einem sehr guten Zustand. Wir realisieren, dass es möglich ist, Uyuni noch bei Tag zu erreichen. Aufgrund der katastrophalen Piste auf den letzten 70km, gelingt das nicht ganz, und AL muss doppelt aufpassen für die letzten 3km in der Dunkelheit. Nach 538km und 13 Stunden (wir haben bei der Grenze 1 Stunde gewonnen!) erreichen wir Uyuni und gönnen uns noch eine feine Pizza im "Tonito".


















Wir sind zufrieden, dass Sopi so gut durchgehalten hat. Ein kleines neues Problem mit der Befestigung des Schnorchels wird am Folgetag von unseren Freunden in der Werkstatt gelöst. Sopi wird dann noch gründlich gereinigt und für eine weitere Fahrt auf dem Salar de Uyuni vorbereitet.
Am Mittwochmittag wollen wir los. Nach der Durchquerung des Salars reisen wir nach Chile aus, besuchen den Parque Nacional " Los Tres" (Isluga, Surire, Vicuña) und fahren weiter bis La Paz.

Gueti Ziit und bis bald!

Sonntag, 20. September 2015

Sopi läuft wieder !



Anne-Lise steht am Donnerstagmorgen um acht auf dem Platz der Werkstatt, um die Arbeiten zu verfolgen. Ich putze inzwischen den verbliebenen Teil von Sopi, wasche unsere Jacken und bringe den Rest in die Lavanderia. AL schaut dann kurz fürs Mittagessen vorbei. Sie ist zuversichtlich gestimmt. Die drei Männer arbeiten sehr genau und vor allem so, wie uns Marc aus der Ferne geschrieben hat. Unser Freund hat uns mit Zeichnungen, Fotos und zig Mails in einer Art und Weise unterstützt, die einfach nur super ist. Merci beaucoup, Marc!!! Zuerst wird mit Karton eine Schablone für die Verstärkungsteile erstellt. Der schwierigste Teil, das Schweissen, ist für den nächsten Tag vorgesehen. Die Atmosphäre auf dem Werkstattplatz ist einmalig. Nebst vier Hunden, einigen Frauen, die Wäsche aufhängen, ist auch noch ein kleiner Junge namens José, Sohn des Chefs, auf dem Platz. Er will natürlich immer mit AL spielen. Was sie natürlich auch macht, wenn sie nicht gerade unter dem Auto liegt, oder wertvolle Tipps gibt. Am Freitagmittag statte ich, beladen mit Empanadas und Getränken der Truppe einen Besuch ab. Die Stimmung ist toll. Sie nehmen die Anweisungen von AL (bzw. Marc) entgegen und führen die Arbeiten genau so aus. Dazwischen machen sie sich etwas lustig, weil wir halt grosse Angst haben, dass bei den Schweissarbeiten die elektrischen Kabel beschädigt werden. Sie beruhigen uns dann und meinen:"Wenn alles geflickt ist, reist ihr bis ans Ende der Welt!" Am Samstagmorgen ist es dann soweit. Die Arbeiten sind abgeschlossen, alle Teile wieder montiert und die Batterie angehängt. AL setzt sich ans Steuer und konfiguriert als erstes, gemäss der Beschreibung von Marc, die Fernbedienung. Dann startet sie den Motor...Sopie läuft!!! Wir strahlen wie Maikäfer und umarmen die ganze Truppe. Natürlich wissen wir in diesem Moment nicht, ob auch alles hält. Wichtig ist grad nur, dass die Elektronik nicht beschädigt ist, und die Reise weitergehen kann. Um das Gewicht optimaler zu verteilen, montieren wir das Reserverad ab und nehmen es nach vorne in die Fahrerkabine.