Lagunenroute
Am Sonntagmittag starten wir zusammen mit Brigitte,
Daniel und ihrem Toyota mit Kabine zum Salzsee de Uyuni. Wir haben beschlossen, die
Lagunenroute gemeinsam zu fahren. Endlich sehe ich den grössten Salzsee der
Erde. Ich sehe ihn nicht nur, nein, wir fahren mit unserem Sopi darauf. Wie oft
haben wir davon gesprochen? Ein wirklich bewegender Moment. Natürlich machen
wir vier dann auch die obligaten Fotos...
Nach einem kurzen Besuch auf der sehr touristischen
Insel Incauasi, fahren wir zu unserem Nachtlager auf der "Isla
Pescado". Einsam ruhig und traumhaft schön.
Am nächsten Tag geht es via Salar, San Juan weiter
Richtung Lagunen. Die Route ist schlecht und technisch sehr anspruchvoll. Nach
einem Nachtlager, irgendwo im Nichts, erreichen wir die erste Lagune.
"Laguna Cañapa". Wow, wunderschön, diese Farben und vor allem die
vielen Flamingos. Die Kameras werden gezückt! Weiter gehts auf der
beschwerlichen Piste mit vielen Wellblechabschnitten. Wir kommen nur langsam
voran. Teilweise führt die Route über Höhen von 4700m ü.Meer. Die Landschaft
ist ein Traum und erinnert uns immer wieder an unsere Tibet-Reise. Eine weitere
Nacht verbringen wir beim "Arbol de Piedra". Am Mittag des Folgetages
erreichen wir dann die grösste Lagune, die "Colorada". Die Bilder
sprechen Bände...
Bei einem Mirador zeigt uns Anne-Lise ihren
Outdoor-Schlafplatz vom Jahre 1996. Sie war damals praktisch alleine hier.
Jetzt reiht sich Jeep an Jeep...Sitzen in einem wohl auch Isabelle und Päddy?
Der Zufall will es, dass die beiden zur gleichen Zeit wie wir auf der
Lagunenroute unterwegs sind. Leider konnten sie uns vor unserer Abfahrt nicht
mehr genau über ihre Pläne informieren. Na ja, Sopi erkennen sie ja auf jeden
Fall!! Wir übernachten auf der Halbinsel und können dort ganz nach an die
Flamingos ran. Teilweise sind über 25 Jeeps auf dem Parkplatz. Leider schreit
es aus keinem "Halloooo, wir sind da!" Nach einem ausgiebigen
Spaziergang sitzen wir zu viert bei einem feinen Rotwein und einer Foie Gras im
Sopi und lassen es uns gut gehen. Herzlichen Dank Brigitte und Daniel für die
Spende:-) So nach 18 Uhr sind alle Jeeps weg, und wir sind ganz alleine. Am
Morgen früh, fragt uns ein Mann, der aus einem ankommenden Wagen aussteigt, wem
der Landrover gehört. Ein weiterer Sopi-Bewunderer, denken wir. Es stellt sich
dann heraus, dass er der Chef der Landroververtretung in Santiago de Chile ist.
Anne-Lise hatte bezüglich dem Sopi-Service im November bereits Kontakt mit
dieser Garage. Er gibt uns seinen Namen und seine Telefonnummer, damit wir ihn
auf jeden Fall kontaktieren, wenn wir in Santiago sind. Unglaublich!!!
Geysir
Sol de Mañana
Da wir bezüglich der Ausreise aus Bolivien
widersprüchliche Informationen erhalten haben, fahren wir zur Sicherheit den
Zoll in der Nähe des Geysir Sol de Manana an. Dabei passieren wir erstmals die
Höhe von 5000m ü.M. Es stellt sich dann tatsächlich heraus, dass wir unsere
Autos dort "ausreisen" lassen müssen. Die Formalitäten für uns sind
dann erst beim Grenzübertritt in Hito Cajon zu erledigen. Speziell! Das Prozedere
dauert aber nur grad 30 Minuten für beide Fahrzeuge. Der Zöllner will in unsere
Kabine schauen. Er tritt ein und öffnet auch diverse Türchen. Plötzlich
entdeckt er einen schwarzen Plastic und fragt, was das ist. Zigarren! Oh, puro
(echte)?? Si Senor, quiere uno? Er wählt sich dann jene mit dem Bild von
Anne-Lise aus, ohne es zu realisieren natürlich. Ab diesem Moment geht alles
blitzschnell;-) Wir fahren gemütlich zum Geysir, wo es nach faulen
Eiern stinkt.
Im Anschluss geht es zu den "Aguas Termales
Polques". Es herrscht ein grosser Rummel, und in dem kleinen Bassin mit
dem bis zu 40 Grad warmen Wasser tummeln sich sicher 30 Personen. Wir haben
Zeit, bis alle weg sind. Um 15 Uhr höcklen wir vier dann ganz alleine im
Wasser. Oh, tut das gut! Nach ca. einer Stunde gesellen sich noch 5 Männer,
Tourguides, zu uns. Wir plaudern. Da Anne-Lise von ihrer Pensionierung erzählt,
fragen sie dann auch nach dem Alter. AL lässt sie raten...75! Oh, wird der
jetzt gleich ersäuft, oder bekommt er noch eine Chance? Anne-Lise meint dann
ganz spontan:"Ich verstehe, du siehst ja nur meinen Kopf, der Rest ist
unter Wasser...!" Der Spruch des Jahres. Wir krümmen uns alle vor Lachen.
Familientreffen
Am Morgen früh kommen wir uns vor wie an der Autobahn.
Bereits vor sieben Uhr rast ein Jeep nach dem andern an unserem Stellplatz
vorbei. "Anne-Lise, ich muss aufstehen, Isa und Päddy sind sicher
dabei!!!" Schwupps aus dem Bett gesprungen, anziehen, die Haare
richten...Es klopft...HaHa, das ist AL, die mich reinlegt:-) Doch, nur einige
Minuten später, klopft es tatsächlich und der " Bündner" steht vor
der Tür. Natürlich kommt auch Isabelle dahergelaufen. Wir umarmen uns herzlich
und hüpfen vor Freude herum. AL grüsst freudig aus dem warmen Bettchen. Fürs
Foto steht sie dann auf...
Die beiden haben nur eine halbe Stunde Zeit. Kein
Problem, wir sind ja sicher zwei Tage zusammen in San Pedro de Atacama.
Lagunas Verde y Blanca-San Pedro de Atacama
Dann weiter zur Laguna Blanca. Da zeigt uns AL wiedermal eines
ihrer Schlafplätzchen...Schon verrückt, wie sich das alles verändert hat in 20
Jahren! Wir fahren dann noch zur Laguna Verde, die ihrem Namen alle Ehre macht.
Allerdings ist sie nur während der Mittagszeit so grün. So, das wars mit den
Lagunen. Wir fahren die letzten Kilometer Piste, bis wir dann die Teerstrasse
nach San Pedro de Atacama erreichen. Die Abfahrt ist imposant. Wir steigen rund
2000m ab. Ein Reisebus überholt kurz vor der Kurve trotz doppelter
Sicherheitslinie. Willkommen in der Zivilisation!
Die Zollformalitäten müssen wir in San Pedro machen. Da
wird Sopi nach Frischprodukten untersucht. Die Chilenen sind da ja etwas
speziell...Die beiden Äpfel essen wir noch schnell. Den Sack mit einigen
Zwiebeln nimmt er uns ab. "En Guete" bei der Zwiebelsuppe! Unsere
beiden Tabakpfeifen nimmt er zur Kenntnis. Was ihn aber misstrauisch macht,
weil er es nicht kennt, ist die kleine afrikanische Pfeife in Form eines
Knochens...AL erklärt dann alles und wir können offiziell in Chile einreisen.
Wir nisten uns im Camping " Los Perales" ein
und trinken erstmal mit Brigitte und Dani ein kühles Bier. Verdient, denn wir
haben die Lagunenroute gemeistert! Am Abend essen wir noch gemütlich zusammen.
Unser gemeinsames Abenteuer endet in San Pedro. Die beiden fahren Richtung
Süden und wir nochmals hoch nach Uyuni. Es war toll mit euch, herzlichen Dank
und weiterhin schöne Reise!
Mit Isa und Päddy machen wir für den nächsten Tag ab.
Wir treffen sie dann aber zufällig im Dorf und tauschen schon mal einen ersten
Teil an Erlebnissen aus. Der gemeinsame Abend wird dann wunderschön und lustig.
Vielleicht treffen wir uns ja im November in Santiago de Chile wieder. Hebed
Sorg!!!
Wir haben beschlossen noch einen Tag anzuhängen und
erst am Montagmorgen zurück nach Uyuni zu fahren. So geniessen wir noch San
Pedro, stellen einen Post rein, essen etwas Feines und rauchen zum Abschluss
vor unserem Sopi noch eine Zigarre. Brigitte und Dani kommen dann auch noch
dazu. Der Abschied ist sehr herzlich und wir hoffen auf ein Wiedersehen.
Zurück
in Uyuni
Wir fahren morgens um sieben los. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Dank der Teerstrasse kommen wir super
voran. Die Ausreise in Ollagüe (Chile) geht, nachdem die Beamten dann endlich
aufgetaucht sind, recht zügig. Auch auf bolivianischer Seite geht es ohne
Probleme. Der Zöllner ist froh, dass wir ihm für Sopi das Dokument aus Villazon
geben. So kann er nur abschreiben. Bis San Cristobal ist die Piste in einem
sehr guten Zustand. Wir realisieren, dass es möglich ist, Uyuni noch bei Tag zu
erreichen. Aufgrund der katastrophalen Piste auf den letzten 70km, gelingt das
nicht ganz, und AL muss doppelt aufpassen für die letzten 3km in der Dunkelheit. Nach 538km und 13
Stunden (wir haben bei der Grenze 1 Stunde gewonnen!) erreichen wir Uyuni und gönnen uns noch eine feine Pizza im
"Tonito".
Wir sind zufrieden, dass Sopi so gut durchgehalten hat.
Ein kleines neues Problem mit der Befestigung des Schnorchels wird am Folgetag von
unseren Freunden in der Werkstatt gelöst. Sopi wird dann noch gründlich
gereinigt und für eine weitere Fahrt auf dem Salar de Uyuni vorbereitet.
Am
Mittwochmittag wollen wir los. Nach der Durchquerung des Salars reisen wir nach Chile aus,
besuchen den Parque Nacional " Los Tres" (Isluga, Surire, Vicuña) und
fahren weiter bis La Paz.
Gueti Ziit und bis bald!