Der Aufenthalt im Paraiso Suizo dient uns auch dafür,
Sopi reisetauglich (Wasser, Gas, Wiedermontage Rückfahrkamera etc.) zu machen,
nden Blog zu aktualisieren und uns mit Informationen einzudecken. Das alles
passiert in äusserst angenehmer Gesellschaft von Silvia und Heinz
(Campingbesitzer) und Silvia und Beat, die inzwischen wieder heizen können. Wir
lachen viel, vergleichen die Ausrüstungen unserer Fahrzeuge und tauschen
Erfahrungen aus. Beat und Silvia haben ebenfalls eine Bimobilkabine,
allerdingas auf einem Nissan. Auch die beiden sind für unbestimmte Zeit
unterwegs. Wir realisieren wieder, dass wir unter den Globetrottern eine Art
"Kurzaufenthalter" sind...
Am Mittwochmorgen fahren wir zur Gasstation. wir können
unsere deutschen Flaschen ja nicht einfach austauschen, sondern müssen sie
füllen lassen. Das dauert...Wir nutzen die Zeit um in einem Restaurant unsere
Mails zu checken und einen neuen Post in den Blog zu stellen. Sogar für einen
Happen zu essen reicht die Zeit:-). Zurück im Camping, teilen uns Silvia und
Beat mit, dass am Donnerstag landesweiter Generalstreik ist und wir nicht nach
Montevideo können. Schade ! So beschliessen wir den Camping schon am Donnerstag
zu verlassen und die Ostküste rauf bis José Ignacio zu fahren. Der Abschied ist
sehr herzlich und alle hoffen wir auf ein Wiedersehen. Eine Rückkehr in den
Paraiso Suizo ist für das Reiseende geplant. Silvia und Beat hoffen wir um
Weihnachten in Punta Arenas zu treffen.
Faro
José Ignacio
Das Wetter hat gedreht und es regnet bis nach dem
Mittag in Strömen. Als wir beim Leuchtturm ankommen hellt es auf und wir
geniessen eine wunderbare Stimmung am Meer. Wie lange haben wir schon davon
gesprochen, hier in unserem Sopi zu übernachten ? Jetzt ist es soweit, und wir
können es irgendwie gar nicht so richtig fassen. Bei einem Glas Wein lassen wir
unseren ersten "Reisetag" ausklingen. In der Nacht erleben wir dann
ein heftiges Gewitter mit Hagel, der auf das Dachfenster prasselt. Die Blitze
bewirken, dass es im Sopi taghell wird. Ein spezielles Erlebnis. Zum Glück
kommen wir ohne Schaden davon.
Montevideo
Via Punta del Este geht es frühmorgens weiter nach
Montevideo. Wir peilen einen bewachten Parkplatz mitten in der Stadt an. Ups,
durch dieses Tor passt aber Sopi ganz sicher nicht rein...Der Wärter erklärt
uns, dass wir um den Block fahren sollen. Dort öffnet er uns ein Schiebetor.
Eine recht steile Rampe führt ins innere der Halle. Ich habe Bedenken, weil
links in der Einfahrt noch ein Pickup steht. Der wird dann tatsächlich
umparkiert und Anne-Lise fährt Sopi sicher in die von Autos vollgestellte
Garage. Und jetzt wohin? Der Wärter verstellt ein weiteres Auto und Sopi kann
sich etwas breiter machen. Schliesslich wollen wir ja auch die Nacht in diesem
"Parkhaus" verbringen...Im wissen, dass unserem Wagen nichts
passieren wird, machen wir uns auf Richtung Mercado del Puerto. Der Magen
knurrt auch schon wieder...Dieser Mercado besteht nur aus Restaurants !!! Jedes
davon hat einen riesigen Grill mit kiloweise Fleisch, Würsten und Innereien
drauf. Wir entscheiden uns nach einem Rundgang für das "Chacra del
Puerto". Kurz darauf geniessen wir unser erstes typisches
südamerikanisches Essen. Zuerst eine Chorizo (Wurst) und dann ein feines Stück
Fleisch mit wunderbarem Kartoffelpurée und Salat. Ah ja, eine Flasche Rotwein
rundet das Ganze noch ab. Sau guet !
Um 16 Uhr haben wir dann ein Rendezvous mit Ignacio von
MHSA. Mit ihm müssen wir uns bereits bezüglich dem Rücktransport von Sopi
treffen. Er ist super nett und druckt uns dann nach zwei Stunden auch noch grad
unsere Mfz-Versicherungspolicen farbig aus. Auf dem Heimweg durch das Zentrum
von Montevideo nehmen wir noch einen Tee (!!!!) und kehren dann in unser
"Nobelhotel" zurück. Von aussen katastrophal, aber innen, wie immer
gemütlich und sauber:-). Wir sind noch nicht im Bett, da parkiert dicht neben
uns noch ein Auto. Sogar ein Landrover-Discovery ! Ich bin überzeugt, dass wir
am Morgen nicht mehr zur Tür rauskommen. Im Notfall müssen wir zum Dachfenster
raus oder die Durchgangstüre zum Fahrzeug wegschrauben. Jetzt schlafen wir
erstmal... Der Wagen steht dann am frühen Morgen tatsächlich noch da. Als hätte
sie eine nächtliche Abmagerungskur hinter sich, zwängt sich Anne-Lise durch den
schmalen Spalt. Jetzt müssen nur noch ca. 5 Autos umparkiert werden, dann
können wir raus:-) Natürlich gibt genau der Pickup, der die Ausfahrt versperrt
kurzerhand den Geist auf ...ein kurzes Hüsteln und aus!. Der Wärter deutet auf
unsere Seilwinde...Anne-Lise strahlt ! Siehst du, Beat, ich brauche sie doch,
die Seilwinde !! Ich bin "not amused". Na ja, so viele Bäume haben
wir mit dem guten Teil im Rümlangerwald auch noch nicht ausgerissen...AL ist
nicht zu bremsen und bereitet alles vor. Ich assistiere mit der Taschenlampe.
In dem Moment wo die Seilwinde läuft...läuft auch der Motor des Pickup
wieder... So können wir leider keine Fotos von dieser Aktion liefern ! Nachdem
wir dann auch noch unsere "machos" (Gasadaptor) gefunden haben,
verlassen wir Montevideo Richtung Colonia del Sacramento. Auf Wiedersehen bis
im März 2016 !
Colonia
del Sacramento
Kaum sind wir aus der Stadt, ändert die Landschaft
rapid. Riesige Weiden mit tausenden von Rindern sind rechts und links der
Strasse. Mittendrin wiedermal Schafe und Pferde. Alle paar Meter wird
"cheso" angeboten. Der Käse aus dieser Gegend ist berühmt. Es gibt ja
auch einen Ort mit dem Namen "Nueva Helvecia" (früher Colonia Suiza),
der 1862 von Schweizer Einwanderern gegründet wurde. Deshalb der Käse...In
Colonia hört dann diese Idylle wieder auf. Das hübsche Dorf mit einigen
Kolonialbauten und viel Kopfsteinpflaster ist sehr touristisch. Wie ist das
hier erst in der Hochsaison? Trotzdem gefällt es uns sehr. Die eigentliche
Besichtigung heben wir uns für den Frühling auf. Für unsere erste (und auch
letzte) Parrillada (in ARG=Asado) reicht es. Uns wird wie üblich alles, was das
Tier so hergiebt serviert...Nieren, Därme, Milken, Blutwurst, diverse
Rindfleischstücke. Nächstesmal gibt es einfach wieder eine Chorizo (Wurst) oder
ein feines Bife de Lomo (Rindsfilet).
Termas
Guaviyu
Weil es grad so passt, verbringen wir die Nacht auf dem
Camping der Thermen. Schadet ja auch nichts, wiedermal zu duschen...Also
stürzen wir uns sofort nach der Ankunft in die Badehosen und befinden uns kurz
darauf in Gesellschaft von vielen Menschen, die die gleiche Idee hatten, in
einem relativ engen Becken mit schön warmem Wasser. Wir machen uns nicht
allzuviele Gedanken bezüglich der Flüssigkeiten, die das Wasser eventuell noch
erwärmt haben und entspannen uns...
Am nächsten Tag ist die Einreise in Argentinien
geplant. Wir verlassen Uruguay in Bella Union und reisen zuerst ohne jeglichen
Formalitäten in Brasilien ein.
Dort fahren wir 100km und reisen dann in Paso de
los Libres in Argentinien ein. Alles läuft super. Die nette Dame betritt kurz
unser "Casita Sopi" und meint "alles sehr sauber". Dadurch
schliesst sie, dass auch wir sauber sind und gibt das ok für die Einreise.
Unsere erste Nacht in Argentinien verbringen wir in Yapeyu, dem Geburtsort des
Nationalhelden José de San Martin. Hier kommt auch die Köchin zu ihrem ersten
Einsatz...Aus den geplanten Spaghettis wird eine Polenta, weil es plötzlich
doch etwas spät ist, und die gewerkschaftlich vorgeschriebene Ruhezeit des
Personals eingehalten werden muss. Am Morgen bei der Abfahrt merkt Anne-Lise,
dass wir wohl Licht haben, aber die Anzeige (Lämpchen) nicht funktioniert. So
passt es wunderbar, dass wir die letzte Nacht vor den Iguazu-Wasserfällen bei
einer Esso-Tankstelle verbringen. Dort versucht dann Anne-Lise die Sicherungen
und die Birnen zu wechseln. Alles nützt nichts. Der nette Mann bei der
Tankstelle ruft uns einen Autoelektriker. Wenig später erscheint ein junger,
super sympathischer Typ, der bald darauf feststellt, dass der Lichtschalter
ausgewechselt werden muss. Anne-Lise greift in die Wunderkiste und zückt einen
Ersatzhebel. Der chico staunt nicht schlecht und zeigt uns dann auch, dass beim
defekten Teil etwas geschmolzen ist. Inzwischen sind seine Eltern noch
angekommen und wir plaudern munter drauflos. Kurze Zeit später funktioniert
alles wieder und es gibt eine herzliche Verabschiedung. An diesem Abend gibt es
dann endlich Spaghetti für die "Mechanikerin". Höchstarbeitszeiten
hin oder her:-)).
Puerto
Iguazú (Wasserfälle)
Am 12. August erreichen wir die Iguazú-Wasserfälle,
unser erstes Highlight. Wir nisten uns im Camping Costa Ramon bei Adriana und
Carlos ... und Felipe, unser Papagai ein. Die kleine Anlage liegt etwas ausserhalb aber direkt über dem Rio
Paranà. Traumhafte Sicht. Diese begiessen wir grad mal mit einem ersten
"Quilmes". Der Camping hat kein Restaurant, aber eine Art
"Pizza-Service". Wir bestellen 4 Empanadas, da uns versichert wird,
dass sie gross sind. Gross ist immer relativ...Ich höre meinen Magen jetzt noch
knurren:-))
Die Wasserfälle sind dann einfach nur fantastisch!!!
Schaut euch die Bilder an...
Am Folgetag besuchen wir dann noch die brasilianische
Seite. Unsere Erwartungen werden mehr als übertroffen!! Von wegen, man ist
nicht so nah am Geschehen...Wir wurden noch viel mehr durchnässt, als am
Vortag. Wer Zeit hat, muss unbedingt beide Seiten machen. Hier noch einige
Daten und weitere Bilder:
In einer Gesamtbreite von ca. 2'700m stürzen die
Wassermassen des Iguazu-Flusses - durchschnittlich 1'700 m3 Wasser in der
Minute - in etwa 275 Einzelfällen hinab. Sie sind teilweise über 70m hoch.
Diesen Post schreibe ich bei 30 Grad (es ist hier
eigentlich noch Winter) und der wunderschönen Sicht auf den Rio Paranà. Morgen
Sonntag geht es weiter Richtung Salta.
Bis bald!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen