Fähre Titicacasee
Am 2.10.
Verlassen wir La Paz Richtung Titicacasee. Zum Glück sind grad keine
Strassensperren (Protestaktionen) in El Alto. Sonst wären wir nämlich gar nicht
aus der Stadt rausgekommen...Der Verkehr ist aber enorm und wiedermal eine
Herausforderung für Anne-Lise. Die Autos und Lastwagen kommen von allen Seiten
und jeder will noch schnell reindrücken. Es geht manchmal um Millimeter. Die
Route führt entlang der Anden. Sehr eindrücklich auch wenn das Wetter nicht
absolut super ist. Die Seeenge von Tequina müssen wir mit einer Fähre
überqueren. Wer jetzt an Horgen-Meilen denkt, irrt sich...Ein Lieferwagen fährt
vor uns auf das "Floss". Was, wir haben auch noch Platz? Tatsächlich!
Der See ist stürmisch und wir haben wirklich etwas Angst. Sopi schwankt ziemlich...Wir
steigen aus, was die Sache nicht besser macht. Die Einheimischen grinsen
natürlich über die beiden Gringas! Nach etwa 30 Minuten kommen wir an. Uff,
Erde unter den Rädern ist doch angenehmer als Wasser. Die Strasse schlängelt
sich durch die Berge. AL erinnert sich, dass sie den Weg 1990 mit dem Velo
gemacht hat.
Copacabana
Die Strasse
bis Copacabana (Der Ort ist Namensgeber für den berühmten Strand in Rio) ist
gut, zieht sich aber noch recht in die Länge. Der Blick von oben auf das schön
gelegene Städtchen ist toll. Es gibt sogar eine Art "Zuckerhut". Wir
fahren direkt zum Hostal, das im Reise Know How angegeben ist. Kein Problem,
wir können gerne vor dem Haus, entlang des Sees parken. Da der Magen knurrt,
gehen wir bald ins Zentrum. Ein kleiner Spaziergang am Seeufer entlang, der uns
gut tut. Was zum Apéro? Ein CaipiBoli (Singani statt Cachaca und
Cocablätter)!! Super Idee! Anschliessend essen wir, was man am Titicacasee
essen muss: Forelle. Sogar die Metzgerstochter...Am nächsten Tag regnet es leicht,
und wir beschliessen einen kompletten Ruhetag einzulegen. Stehen spät auf und
geniessen Sopi. Das tut gut! Abends gibts dann wieder Fisch;-)
Lago Titicaca y Isla del Sol
Trotz stark
bewölktem Himmel entscheiden wir am nächsten Morgen die Bootstour zur Isla del
Sol zu machen. Um 08:30 Uhr geht es los. Die Überfahrt dauert 2 Stunden. Wir
ergattern einen Platz im Innern des kleinen Bootes (nicht auf dem Dach). Zum
Glück! Nach 15 Minuten ergiesst sich ein Hagelgewitter über uns, das praktisch
bis zur Isla del Sol anhält. Die Gäste auf dem Deck kommen alle runter und es
wird etwas eng. Nach der Ankunft auf der Insel nimmt uns ein "Guide"
zusammen und erklärt, dass man ein Ticket kaufen muss, es ein Museum hat etc.
Wir laufen ihm wie die Schafe nach, zahlen und besuche sogar das winzige Museum.
Dann beginnt die Inselwanderung. Er voraus...Nach kurzer Zeit sind wir nur noch
zu sechst. Alle andern haben sich verzogen. Na ja auch egal. Seine Erklärungen
zur Insel sind interessant. Die Rückfahrt ist dann zum Glück angenehm ruhig.
Wir sind früh zurück, sodass wir nochmals an unserem Lieblingsfischstand essen
können. Bald haben wir Schuppen...
Tiwanaku y Parinacota
Am Montag,
5.10. fahren wir früh los Richtung Ruinen von Tiwanaku. Diesmal ist die
Überfahrt mit der Fähre ganz ruhig. Wir machen noch einen Halt in Huatajata. Dort mieten wir ein kleines Boot um die schwimmenden Inseln der Uros zu besuchen. Die Strasse führt anschliessend zurück bis El Alto (La
Paz), wo wir uns wieder durch den Verkehr schlängeln müssen. Die haben Nerven!
Sperren plötzlich eine Hauptverkehrsachse wegen eines Marktes ab:-( Klar, dass
dann die Umfahrung noch enger ist. Gegen 16 Uhr erreichen wir Tiwanaku und
beschliessen, die Ruinen aus der Prä-Inka-Kultur noch zu besichtigen. Am
nächsten Tag heisst es "Adios Bolivia"!! Der Grenzübertritt Tambo
Quemado/Chungara liegt bei 4660m und alles verläuft problemlos. Wir vermachen der chilenischen
Gesundheitsbehörde noch 2 Äpfel und 1 Tomate. Wir fahren ein zweitesmal am
Chungara-See entlang, diesmal bis Parinacota (nicht Panna Cotta). Ein praktisch
verlassenes Dorf mit einer hübschen Kirche. Geschlossen und in Renovation.
Anne-Lise ist etwas enttäuscht. Sie war 1996 bereits dort. Damals war das Dorf
ausgestorben, weil die Einwohner alle zur Wahl nach Arica gereist waren. Die
ersten demokratischen Wahlen nach der Militärherrschaft von Pinochet. Wir
finden oberhalb des
Dorfes ein schönes
Plätzchen mit wunderbarer Aussicht auf den Vulkan Parinacota.
Eine der gefährlichsten Strassen der Welt - Ruta 11
4660m Abfahrt auf 192km
Wir fahren
früh los, mit Ziel Arica am Pazifik. Die Strasse ist gut und es hat nicht ganz
so viele Lastwagen, wie befürchtet. Und dann geht's während 192km nur noch
bergab...Wahnsinn! Vor allem das letzte Stück mit Blick auf das Valle de Lluta ist
atemberaubend. Wir erreichen Arica und somit den Meeresspiegel mit verstopften
Ohren aber zufrieden, dass alles gut gegangen ist. Irgendwie ist es ein kleiner
Kulturschock. Nach 2 Monaten auf dem Altiplano, oft in absolut einsamen
Gegenden, sitzen wir jetzt plötzlich bei einem kühlen Bier am Meer. Es herrscht
viel Betrieb, und wir haben den Eindruck, dass Arica von vielen
"Spinnern" und Besoffenen bevölkert ist. Vermutlich müssen wir uns
zuerst wieder "resozialisieren":-) Wir parken Sopi sehr zentral an
einer Strasse und übernachten auch dort.
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