Mittwoch, 14. Oktober 2015

La Paz-Titicaca-Arica


Fähre Titicacasee
 
Am 2.10. Verlassen wir La Paz Richtung Titicacasee. Zum Glück sind grad keine Strassensperren (Protestaktionen) in El Alto. Sonst wären wir nämlich gar nicht aus der Stadt rausgekommen...Der Verkehr ist aber enorm und wiedermal eine Herausforderung für Anne-Lise. Die Autos und Lastwagen kommen von allen Seiten und jeder will noch schnell reindrücken. Es geht manchmal um Millimeter. Die Route führt entlang der Anden. Sehr eindrücklich auch wenn das Wetter nicht absolut super ist. Die Seeenge von Tequina müssen wir mit einer Fähre überqueren. Wer jetzt an Horgen-Meilen denkt, irrt sich...Ein Lieferwagen fährt vor uns auf das "Floss". Was, wir haben auch noch Platz? Tatsächlich! Der See ist stürmisch und wir haben wirklich etwas Angst. Sopi schwankt ziemlich...Wir steigen aus, was die Sache nicht besser macht. Die Einheimischen grinsen natürlich über die beiden Gringas! Nach etwa 30 Minuten kommen wir an. Uff, Erde unter den Rädern ist doch angenehmer als Wasser. Die Strasse schlängelt sich durch die Berge. AL erinnert sich, dass sie den Weg 1990 mit dem Velo gemacht  hat. 














Copacabana

Die Strasse bis Copacabana (Der Ort ist Namensgeber für den berühmten Strand in Rio) ist gut, zieht sich aber noch recht in die Länge. Der Blick von oben auf das schön gelegene Städtchen ist toll. Es gibt sogar eine Art "Zuckerhut". Wir fahren direkt zum Hostal, das im Reise Know How angegeben ist. Kein Problem, wir können gerne vor dem Haus, entlang des Sees parken. Da der Magen knurrt, gehen wir bald ins Zentrum. Ein kleiner Spaziergang am Seeufer entlang, der uns gut tut. Was zum Apéro? Ein CaipiBoli (Singani statt Cachaca und Cocablätter)!! Super Idee! Anschliessend essen wir, was man am Titicacasee essen muss: Forelle. Sogar die Metzgerstochter...Am nächsten Tag regnet es leicht, und wir beschliessen einen kompletten Ruhetag einzulegen. Stehen spät auf und geniessen Sopi. Das tut gut! Abends gibts dann wieder Fisch;-)
















Lago Titicaca y Isla del Sol

Trotz stark bewölktem Himmel entscheiden wir am nächsten Morgen die Bootstour zur Isla del Sol zu machen. Um 08:30 Uhr geht es los. Die Überfahrt dauert 2 Stunden. Wir ergattern einen Platz im Innern des kleinen Bootes (nicht auf dem Dach). Zum Glück! Nach 15 Minuten ergiesst sich ein Hagelgewitter über uns, das praktisch bis zur Isla del Sol anhält. Die Gäste auf dem Deck kommen alle runter und es wird etwas eng. Nach der Ankunft auf der Insel nimmt uns ein "Guide" zusammen und erklärt, dass man ein Ticket kaufen muss, es ein Museum hat etc. Wir laufen ihm wie die Schafe nach, zahlen und besuche sogar das winzige Museum. Dann beginnt die Inselwanderung. Er voraus...Nach kurzer Zeit sind wir nur noch zu sechst. Alle andern haben sich verzogen. Na ja auch egal. Seine Erklärungen zur Insel sind interessant. Die Rückfahrt ist dann zum Glück angenehm ruhig. Wir sind früh zurück, sodass wir nochmals an unserem Lieblingsfischstand essen können. Bald haben wir Schuppen...


















Tiwanaku y Parinacota

Am Montag, 5.10. fahren wir früh los Richtung Ruinen von Tiwanaku. Diesmal ist die Überfahrt mit der Fähre ganz ruhig. Wir machen noch einen Halt in Huatajata. Dort mieten wir ein kleines Boot um die schwimmenden Inseln der Uros zu besuchen. Die Strasse führt anschliessend zurück bis El Alto (La Paz), wo wir uns wieder durch den Verkehr schlängeln müssen. Die haben Nerven! Sperren plötzlich eine Hauptverkehrsachse wegen eines Marktes ab:-( Klar, dass dann die Umfahrung noch enger ist. Gegen 16 Uhr erreichen wir Tiwanaku und beschliessen, die Ruinen aus der Prä-Inka-Kultur noch zu besichtigen. Am nächsten Tag heisst es "Adios Bolivia"!! Der Grenzübertritt Tambo Quemado/Chungara liegt bei 4660m und alles verläuft problemlos. Wir vermachen der chilenischen Gesundheitsbehörde noch 2 Äpfel und 1 Tomate. Wir fahren ein zweitesmal am Chungara-See entlang, diesmal bis Parinacota (nicht Panna Cotta). Ein praktisch verlassenes Dorf mit einer hübschen Kirche. Geschlossen und in Renovation. Anne-Lise ist etwas enttäuscht. Sie war 1996 bereits dort. Damals war das Dorf ausgestorben, weil die Einwohner alle zur Wahl nach Arica gereist waren. Die ersten demokratischen Wahlen nach der Militärherrschaft von Pinochet. Wir finden oberhalb des Dorfes ein schönes Plätzchen mit wunderbarer Aussicht auf den Vulkan Parinacota.
































Eine der gefährlichsten Strassen der Welt - Ruta 11
4660m Abfahrt auf 192km

Wir fahren früh los, mit Ziel Arica am Pazifik. Die Strasse ist gut und es hat nicht ganz so viele Lastwagen, wie befürchtet. Und dann geht's während 192km nur noch bergab...Wahnsinn! Vor allem das letzte Stück mit Blick auf das Valle de Lluta ist atemberaubend. Wir erreichen Arica und somit den Meeresspiegel mit verstopften Ohren aber zufrieden, dass alles gut gegangen ist. Irgendwie ist es ein kleiner Kulturschock. Nach 2 Monaten auf dem Altiplano, oft in absolut einsamen Gegenden, sitzen wir jetzt plötzlich bei einem kühlen Bier am Meer. Es herrscht viel Betrieb, und wir haben den Eindruck, dass Arica von vielen "Spinnern" und Besoffenen bevölkert ist. Vermutlich müssen wir uns zuerst wieder "resozialisieren":-) Wir parken Sopi sehr zentral an einer Strasse und übernachten auch dort.









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